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Interview mit Frau Holste-Flinspach:

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1.) Wann sind Sie geboren? Was haben Sie studiert? Wo haben Sie nach dem Studium gearbeitet und wie lange sind Sie in der Stauffenbergschule Lehrerin?
Geboren und aufgewachsen bin ich in Bielefeld, dort auch bis zum Abitur die Schule besucht. Mein Studium zur Diplom-Bibliothekarin (Schwerpunkt Öffentliche Bibliotheken) in Köln schloss ich an, berufsbegleitend habe ich später im Fernstudium an der Humboldt-Universität in Berlin meinen Master-Abschluss als Wissenschaftliche Bibliothekarin gemacht.
Meine erste und nicht nur im Rückblick schönste Stelle war im Informationsdienst der Stadtbibliothek Essen: ein wie ich finde faszinierender Arbeitsplatz. Nach einer Zweigstellenleitung im Essener Bibliothekssystem wechselte ich aus privaten Gründen ins Rhein-Main-Gebiet und seitdem ist die Ausbildung mein bestimmender Arbeitsbereich. Zunächst übernahm ich in Frankfurt am Main die Leitung der berufspraktischen Ausbildung für die (damaligen) Assistenten an Bibliotheken und angehenden Archivinspektoren. Vollständig in den Schuldienst wechselte ich 2001, nachdem ich zuvor bereits stundenweise Unterricht an der Stauffenbergschule erteilt hatte.
 
2.) Wie lange sind Sie schon Vorsitzende der Kommission Ausbildung und Berufsbilder der BIB? Und was sind Ihre Aufgaben dort?
Nun, da es die Kommission erst seit wenigen Wochen gibt, natürlich auch erst seitdem. Aber wichtiger scheint zu sein, dass ich seit vielen Jahren Mitglied der Vorgängerkommission Aus- und Fortbildung war. Meine Aufgaben (und die meiner Mitstreiter) sind hauptsächlich die Begleitung und kritische, auch berufspolitische, Beobachtung aller Ausbildungs- und Studiengänge im Bibliothekssektor. Dazu gehört auch das Angebot von Fortbildungsveranstaltungen.
 
3.) Thema Fachwirt: sinnvolle Weiterbildungsmöglichkeit oder Zeitverschwendung? Lieber studieren?
Eine ganz schwere Frage, aber wenn die Weiterbildung wie in Hessen ab nächstem Jahr von einem seriösen und fachkundigen Partner (in unserem Fall wohl der Hessische Verwaltungsschulverband) angeboten wird, sehr sinnvoll, wenn auch sowohl zeit- als auch kostenintensiv. Denn es fällt mir ausgesprochen schwer, jemandem ein Studium zu empfehlen, wenn für diesen Zweck ein Arbeitsplatz aufgegeben werden müsste.
 
4.) Wie schätzen Sie die Zukunft des FAMI-Berufes ein? (im Hinblick auf Selbstverbuchungs-, Rücknahme- und Kassenautomaten, Personalabbau, Schließung von kleineren Zweigstellen etc.); Werden FAMIs beispielsweise verstärkt in der Kundenberatung, Katalogisierung, Erwerbung, Öffentlichkeitsarbeit eingesetzt werden, um Nutzern bei der Nutzung von Datenbanken etc. zu helfen?
Grundsätzlich gut und das ist kein Zweckoptimismus, auch wenn technische Neuerungen etc. Arbeitstätigkeiten vernichten, so sind dies doch auch die Arbeiten, die zumindest teilweise auch bislang schon eher von Hilfskräften oder angelerntem Personal erledigt werden konnte. Und nicht nur die Tätigkeiten von FAMIs dürften sich ändern, auch die der Bibliothekare.
 
5.) Was hat der FAMI-Beruf für ein Image im ABD-Bereich?
Sofern er überhaupt bekannt ist (und das ist er in vielen OPLs [Anm. der Red: One Person Library] und IuD-Einrichtungen der freien Wirtschaft nicht!), ein gutes, Nur werden die tatsächlichen Fähigkeiten der Berufsabsolventen oftmals unterschätzt.
 
6.) Wo werden ausgelernte FAMIs eingesetzt? Wird ihr Potential ausgeschöpft oder werden Sie nur in Bereichen wie der Ortsleihe/ Information etc. eingesetzt?
Leider häufig nicht, gerade in großen Bibliothekseinrichtungen mit ausgeprägter Hierarchisierung und Arbeitsteilung.
 
7.) Was können Sie einem Azubi raten, der verkürzen will, aber noch unsicher ist?
Verkürzung ist mit einer Ausnahme – nämlich der Übernahme nach den 3 Jahren Regelarbeitszeit – immer sinnvoll, auch weil dies im Lebenslauf schon durch die Verkürzung eine besondere Leistungsbereitschaft signalisiert.
 
8.) Wenn man in einer bestimmten Fachrichtung (wie Bibliothekswesen/ Med-Dok etc) ausgebildet wurde, kann man dennoch als ausgelernter FAMI in eine andere Fachrichtung wechseln? Oder stellt dies eher die Ausnahme dar…
Der Wechsel aus dem Bibliothekswesen heraus ist eher schwierig, bedingt durch die Tatsache, dass bis zu 90% aller Arbeitsplätze hier vorhanden sind – dennoch gibt es immer wieder Beispiele für erfolgreiche Bewerbungen in andere Sektoren.
 
9.) Stichwort: verlängerte Öffnungszeiten. Nimmt der Einsatz von studentischen Hilfskräften, geringfügig Beschäftigte und 1€-Jobber den FAMIs Stellen weg. Wie sieht Ihre persönliche Einschätzung aus?
Im Prinzip wie bei Frage 5 und 6, zum Teil auf jeden Fall, vor allem da leider auch bibliothekarische Leitungspersönlichkeiten dies aus Kostengründen bevorzugen. Wichtig scheint zu sein, dass keine „Kerntätigkeiten“, d.h. Arbeiten, für die auf jeden Fall eine Ausbildung notwendig ist, betroffen sind. Wichtig ist hier Lobbyarbeit, berufspolitisches Engagement, Mitarbeit in den Personalvertretungen etc.
 
10.) Wo sehen Sie Probleme in der dualen Ausbildungsweise?
Hauptsächlich ein Kommunikationsproblem, es wird zu wenig transparent, wer was wann macht.
 
Vielen Dank!
 
 
   
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